Oxidation / Desinfektion
Team
Urs von Gunten, Lisa Salhi, Maaike Ramseier
Ziel
Beurteilung von
Desinfektions- und Oxidationsprozessen.
Beschreibung
Desinfektions-
und Oxidationsprozesse werden seit etwa hundert Jahren in der
Trinkwasseraufbereitung angewendet. Während sich die Anwendung von Chlor
ausschließlich auf die Desinfektion beschränkte, wurde Ozon zur Desinfektion und
Oxidation eingesetzt. Ozon ist ein sehr selectives Oxidationsmittel, welches
hauptsächlich mit aktivierten aromatischen Systemen, Aminen und Doppelbindungen
reagiert. Einige der wichtigen Komponenten für Ozon in der Trinkwasserbehandlung
sind: Farbe (DOM), Geschmacks und Geruchskomponenten, Algentoxine,
Estrogene (Phenol), Antibiotika (Amine) und andere Pharmazeutika. Eine weitere
Besonderheit von Ozon ist die Bildung von OH-Radikalen, welche zur Oxidation von
Mikroverunreinigungen eingesetzt werden können (Weitergehende Oxidation).
Falls Ozon in einer Verfahrenskette eingesetzt wird, führt die Oxidation von NOM zur Bildung von AOC (Assimilierbarer organischer Kohlenstoff). Dies ist äusserst wichtig für die anschliessenden Prozesse, denn es führt zu einem erhöhtem mikrobiologischen Wachstum und verändert möglicherweise die Prozessabläufe. Obwohl die Informationen über die Eigenschaften der Komponenten, die für AOC verantwortlich sind, bekannt sind, sind der Mechanismus und die Kinetik ihrer Entstehung noch ungenügend erforscht. Um Oxidation und Desinfektion zu optimieren ist es wichtig sowohl die erwünschten Effekte und die unerwünschte Bildung von AOC in Betracht zu ziehen.