Partikelcharakterisierung
Team
Ralf Kägi, Brian Sinnet, Markus Boller
Ziel
Die Entwicklung von
Technologien für die Charakterisierung von suspendierten Nanopartikeln
mittels:
- Analyse und Charakterisierung von in natürlichen Gewässern
suspendiertem Material im Nanobereich mit einer Kombination von REM
(Rasterelektronenmikroskopie) und AFM (Rasterkraftmikroskopie).
-
Untersuchung der Beziehung zwischen den Eigenschaften von suspendiertem Material
und Wasseraufbereitungsverfahren.
Beschreibung
Die Analyse
einzelner Partikel von Kolloiden ist sehr anspruchsvoll. Während inorganische
Kolloide (Eisenhydrite, amorphe Manganoxide oder Schlammpartikel) im Nanobereich
analysiert werden können mittels Kombination von Hochauflösungsmikroskopie wie
TEM (Transmissionselektronenmikroskopie) und analytischen Methoden
(X-Strahlenfluoreszenz, elektronischer Energieverlust) , kann die physikalische
Zusammensetzung von organischen Kolloiden nicht dreidimensional beobachtet
werden. AFM scheint dazu zumindest teilweise geeignet zu sein. Es zeigt die
morphologische Beschaffenheit der Kolloide und das Vorhandensein bestimmter
Ionengruppen, die Analyse der Elemetarzusammensetzung ist aber nicht möglich.
Ein dreidimensionales Bild und Information über die qualitative Zusammensetzung
von Kolloiden kann mittels REM erhalten werden. Struktureigenschaften wie
Kristallinität, Zusammensetzung und Oxidationszustand können beobachtet werden.
Der Nachteil von REM ist, dass die Proben unter Vakuum, dh. getrocknet,
betrachtet werden und Bindungsveränderung durch Elektronenstrahlen möglich sind
und somit ein Informationsverlust bezüglich der in-situ Kolloidmorphologie
(reale Fraktalstruktur etc.) auftreten kann.
AFM analysiert die
Probenoberfläche nach physikalischen Prinzipien ohne Bindungen oder
Probenbeschaffenheit zu beeinflussen. Mittels Abtastung der Probenoberfläche
zeigt AFM ein wahres dreidimensionales Bild wie es nur durch die Techniken der
SPM (Raster-Sonden-Mikroskopie) möglich ist. Es konnte gezeigt werden, dass
feine und fragile Strukturen wie DNS, organische Makromoleküle oder
Aggregatdetails erhalten bleiben. Die Möglichkeit Partikel in ihrer natürlichen
Umgebung (Temperatur und Druck oder in Flüssigkeit) aufzuzeigen ist
unentbehrlich für die Charkaterisierung von Wasserproben. Zusätzlich können
gewisse chemische Informationen (Kohesionskräfte, spezifische Gruppen) mittels
AFM gewonnen werden. AFM und REM ergänzen einander ideal für die Analyse von
strukturellen, morphologischen und dreidimensionalen Details die bisher noch
nicht in Wasseraufbereitungsprozesse bekannt sind.